Der Klimaschutz hat oberste Priorität
„Steig vom Pferd, wenn du merkst, dass es unter dir stirbt.“
(Lakota Weisheit)
„In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in der Verbindung mit dem Ganzen steht.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
So unterschiedlich die beiden Zitate und der kulturelle Hintergrund der Zitierten ist, so haben sie doch eines gemeinsam: Es ist Zeit, zu handeln.
Menschengemachter Klimawandel
Der menschengemachte Klimawandel betrifft uns alle. Wir haben uns seit jeher als „Herr der Schöpfung“ gesehen, der berechtigt ist, die Natur zu unterwerfen und dienstbar zu machen und uns weniger als Teil der Erde gesehen.
Die Temperatur auf der Erde ist seit Beginn der Industrialisierung durchschnittlich um ein Grad Celsius gestiegen. Einmal emittiert, verbleibt das Kohlendioxid in der Atmosphäre über Jahrhunderte bis Jahrtausende. Eine physikalische Wahrheit, die sich nachweisen läßt. Wenn der wichtigste Treiber, die industriellen Treibhausgase CO², die durch massives Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle und Öl entstehen, drastisch gesenkt werden, verhindern wir das Ansteigen der weltweit Extremwetterereignisse. Durch das Abschmelzen der Polkappen steigt der Meeresspiegel. Je 1 Grad Erwärmung um weltweit zweieinhalb Meter. In manchen Regionen kommt es dadurch häufiger zu extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Waldbränden, Fluten und zunehmenden Niederschlägen, während andernorts Dürren und extreme Hitzewellen herrschen oder Äcker verdorren. Die Zahl der Klimaflüchtlinge steigt, die durch Naturkatastrophen ihre Heimat verlieren.
Das menschliche Leben und insbesondere das in einer industriellen Zivilisation wie unserer ist nur in sehr engen Temperaturgrenzen möglich. Sobald die Durchschnittstemperatur um nur einige Grad nach unten geht, würde unser Leben dem der Inuit im arktischen Eis gleichen, umgekehrt und wir reisen auf der Suche nach Oasen mit Kamelen durch Steinwüsten.
Leben wir unverändert so weiter sind bis 2080 sogar Temperaturanstiege von bis zu neun Grad Celsius möglich, so die Klimaforscher während der UNO-Umweltkonferenz im März 2019. Gelangen weiterhin jährlich acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane, dann schwimmt in 35 Jahren mehr Plastikmüll als Fische im Meer.
Wie fragil unser Klima und unser Planet tatsächlich sind, veranschaulicht der New York Times-Bestseller Unser verblüffender Planet Erde des mvg Verlages auf einmalige Art und Weise.
Wenn wir jetzt die Notbremse ziehen, läuft der Klimawandel zwar weiter, doch die schlimmsten Folgen können verhindern werden. Mit dem Verlust der natürlichen Lebensgrundlagen zerstören wir den wirtschaftlichen Wohlstand kommender Generationen weltweit. Nichtstun ist teurer als Handeln.
Was der Einzelne für den Klimaschutz tun soll
Bei keinem anderen Thema allerdings wird der Einzelne bisher so in die Verantwortung genommen, wie beim Umweltschutz. Ob es nun die Erderwärmung, der Verkehrskollaps oder die Plastikvermüllung ist, die Klimafrage wurde jahrelang auf das Handeln des Einzelnen herunter gebrochen: Wir müssen auf die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Kleidung aufpassen, wir sollen uns umweltfreundlicher, tierfreundlicher und Bio ernähren und vor allen Dingen weniger Fleisch essen, insgesamt weniger Lebensmittel verschwenden, wir sollen weniger Auto fahren und oft (und billig) fliegen und und und…
Die Tipps hierzu gehen soweit, dass ich als Verbraucher auf einen korrekten Reifendruck achten soll, damit Benzin und Treibhausgase gespart werden. Wenn der Reifendruck um 0,5 bar zu niedrig ist, steigt der Verbrauch um fünf Prozent…
Kann die Kehrtwende noch gelingen?
Leider wird es weniger reichen, wenn uns immer wieder suggeriert wird, dass wir uns einfach nur zusammenreißen sollen, also verzichten müssen, weniger konsumieren dürfen und damit weniger Klimagase erzeugen.
Denn es bedarf nicht nur 100 Prozent der Bevölkerung weltweit, die dazu bereit ist, sondern auch eine Politik und Wirtschaft, die sich nicht in den jeweiligen Egoismen verliert. Auch in Indien, China, USA und Brasilien – weltweit – ist ein Umdenken notwendig. Es ist ein globales Problem, dass nur die Staatengemeinschaft lösen kann und nicht dem Einzelnen aufgegeben werden darf. Am Ende sollten und müssen es internationale Gesetze sein, die das regeln. Daran führt kein Weg vorbei. Ich möchte mich auf die gewählten Institutionen und Parteien verlassen können, dass Sie die Themen unserer Zeit lösen und weniger das Vertrauen der Menschen bei der Bewältigung des Klimawandels verspielen.
Im Jahre 1997 einigte sich die Weltgemeinschaft mit dem „Kyoto-Protokoll“ auf verbindliche Ziele und Maßnahmen zum Klimaschutz. Auf der Weltklimakonferenz der vereinten Nationen 2015 in Paris wurden erstmals bindende Regelungen vereinbart, um die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen.
Wir sind leider weit weg von allen gesetzten Zielen. Allein in Deutschland hakt es bei der Energiewende. Die gesetzten Klimaschutzziele zu den Treibhausgas-Emissionen werden mit den bisherigen Maßnahmen bis 2020 weniger erreicht, weder die erneuerbaren Energien noch der Netzausbau geht voran, die energetische Gebäudesanierung stecken noch in den Kinderschuhen, die CO² Emissionen sind seit 1990 noch gestiegen und Elektroautos weit von nennenswerten Zulassungszahlen entfernt.
Die Politik muss handeln. Jetzt.
Wie wollen wir leben?
Seitdem unsere Kinder auf die Straße gehen für eine bessere Welt, so wie Greta Thunberg, die 16jährige schwedische Schüler-Aktivistin, mit ‘FridayForFuture’, ist der Klimawandel wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die Sehnsucht zur Gestaltung ihrer eigenen Zukunft treibt auch diejenigen an, die nun zu Tausenden mehr Klimaschutz fordern. Einer aufgeklärten Gesellschaft, deren zentrale Säulen kritische Vernunft und Wissenschaftlichkeit ist, steht das Versagen der Politik gegenüber. Eine Politik, die gegen gesicherte Erkenntnis handelt, gegen jede Vernunft, die, wenn er konkret und einschneidend wird, immer kneift.
Schon lange haben Experten detaillierte Konzepte für erneuerbare Energien, die nahezu klimaneutral den Strom erzeugen können, erarbeitet. Auch für den Verkehr, Gebäude und die Landwirtschaft gibt es technische Lösungen. Politik und Wirtschaft müssen sie nur endlich aus der Schublade holen und umsetzen – und Kohlendioxid sollte ein Preisschild bekommen!
Wir haben nur eine Welt. Aber wenn wir so weiterleben, brauchen wir drei Welten.
Quelle:
taunus4family.de/Eva Tiedke-Trimborn www.taunus4family.de
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